Am Dienstag, 25. Februar geht die März-Ausgabe der magaScene in die Verteilung!
Hier das Editorial von Jens Bielke:
kargah repariert, kargah fliegt raus. Am 12. Dezember hat die Ratsmehrheit aus SPD, CDU und FDP Mittelverschiebungen im Kulturbereich beschlossen. Auf deutsch: Einige bekommen mehr Geld, andere weniger. Zu den Verlierern zählt ohne Zweifel der kargah e.V. in Linden. Dem Verein für interkulturelle Kommunikation, Flüchtlings- und Migrationsarbeit werden für die Jahre 2025 und 2026 jeweils 200.000 Euro für die Kultur- und Begegnungsarbeit und die rechtliche Beratung für Geflüchtete gestrichen. Drei Parteien aus der bürgerlichen Mitte ziehen einem Kulturverein, der sich seit über 40 Jahren für Menschen mit Migrationsgeschichte in Hannover einsetzt, fast den Stecker. Da lacht sich die AfD nicht nur heimlich ins Fäustchen. Apropos Faust: Auch dem benachbarten Kulturtanker wurde ein Loch in den Rumpf gebohrt, auch dort fallen Mittel weg. Die Schieflage dort ist aber nicht so existenzbedrohend wie bei kargah.
Von dort erreichte uns jetzt nämlich die Nachricht, dass der gesamte Gebäude-Komplex in der Stärkestraße 19a mit Nachbarschaftsräumen, Ausstellungsraum „Kulturkiosk“, Familien- und Kinderraum, Seminarraum und den Büros der Mitarbeitenden im Kulturteam nach 18 Jahren abgegeben werden muss. Einige festangestellte Kolleginnen und Kollegen haben den Verein bereits verlassen, auch 16 Honorarkräfte und über 20 Ehrenamtliche sind durch den Wegfall mehrerer Projekte betroffen. „Für mich ist es ein schwerer Einschnitt für unsere transkulturelle Arbeit und unser Team. Es blieb uns keine andere Wahl, um den Verein zukunftssicher aufzustellen“, erklärt Laura Heda, Leiterin des kargah Kulturbereichs, in einer Pressemitteilung. Dass politische Entscheidungen derart schnell Fakten schaffen, dürfte viele überraschen. Dass es einen kulturellen Reparaturbetrieb (kargah ist das persische Wort für Werkstatt) im Bereich Migration trifft, ist in diesen aufgewühlten Zeiten einfach nur beschämend. Man möge mir den diesen Text einführenden Schüttelreim aus der bekannten „Scheibendoktor-Werbung“ verzeihen. Scheibenkleister!
Viel Spaß beim digitalen Schmökern! Wer weiterhin auf Print schwört, findet die magaScene aktuell an knapp 500 Auslegestellen im Stadtgebiet Hannovers.
Ausblick: Die April-Ausgabe der magaScene erscheint am 27. März.
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