Am Dienstag, 27. August geht die September-Ausgabe der magaScene in die Verteilung!
Hier das Editorial von Jens Bielke:
Jubelstimmung bei Mickey Mouse! Der Bund und das Land Niedersachsen wollen die Meyer Werft retten. Damit können wohl auch die zwei von der Disney Cruise Line in Auftrag gegebenen und noch auszuliefernden Kreuzfahrtschiffe in Papenburg gebaut werden. Ich kann Bundeskanzler Scholz nur zustimmen: Die Werft ist systemrelevant für die maritime Wirtschaft in Deutschland – und vor allem für die Kultur! Ohne riesige Pötte keine 70.000 Tons of Metal-Kreuzfahrt, ohne die AIDAs dieser Weltmeere keine Musical- und Varieté-Shows an Bord. Endlich wird von der Politik mal an die Kulturveranstalter und Künstler gedacht! DESiMO erzählte mir mal von einem Engagement auf einem dieser Kulturtanker. Nach seinem Auftritt lehnte er entspannt an der Reling, als ihn ein Passagier ansprach: „Tolle Show, übernachten Sie eigentlich auch an Bord?“. Der verdutzte Entertainer konterte: „Nein, ich rudere gleich mit einem Beiboot an Land.“ Nur zu gern würde ich wissen, ob in seinem Vertrag stand, dass er nur 20% seiner Gage vorab bekommt und 80% nach der Show. Diese Bezahlmodalitäten scheinen in der Schiffsbaubranche nämlich üblich zu sein. Kein Wunder, dass die Meyer Werft in Schieflage geriet. Wer den Bau riesiger Kreuzfahrtschiffe nur zu 20 % vom Kunden vorfinanziert bekommt (ist diese Zahl eigentlich gottgegeben?) und in die Verträge keine Preisanpassungen an die inzwischen drastisch gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise reinschreibt, schwimmt dann wohl irgendwann kieloben. Es sei denn, der Bundeskanzler zieht die Karte „Systemrelevant“. Ahoi!
Katerstimmung bei den Gastronomen! Zumindest bei jenen, die das Maschseefest in diesem Jahr zu einem grandiosen Erfolg gemacht haben. Viele hätten gerne noch eine Woche länger an den Promenaden ihre Leckereien serviert. Klasse Wetter, friedliche Stimmung, mediterrane Atmosphäre: Rund 2,15 Millionen Gäste aus nah, fern und noch ferner genossen in diesem Jahr Deutschlands größtes Seefest und sorgten für reichlich Umsatz. Für die Jahre 2025 bis 2027 werden die Gastro-Stände neu ausgeschrieben, für den Festveranstalter, die Hannover Veranstaltungs GmbH, wird dann nicht mehr Hans Nolte den Daumen heben oder senken. Der Geschäftsführer übergibt zum 1. September seinen Posten an André Lawiszus, der das Maschseefest mindestens genau so gut kennt wie der ehemalige Kapitän. Vielleicht gibt es in Zukunft ja auch wieder mehr Programm auf dem See. Ich kenne da eine Werft, die könnte doch mal ein mit Wasserstoff angetriebenes Kulturfloss bauen, das mit lokalen Künstlern über den See schippert. Und DESiMO schläft nach seinem Auftritt tatsächlich an Land, im Courtyard Hotel. Zauberhafte Träume!
Viel Spaß beim digitalen Schmökern! Wer weiterhin auf Print schwört, findet die magaScene aktuell an knapp 500 Auslegestellen im Stadtgebiet Hannovers.
Ausblick: Die Oktober-Ausgabe der magaScene erscheint am 27. September.
Und am 17. Oktober erscheint die Wintersemester-Ausgabe unseres Hochschulmagazins com.unity!
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