Am Donnerstag, 27. März geht die April-Ausgabe der magaScene in die Verteilung!
Hier das Editorial von Jens Bielke:

Alle Jahre wieder… kommt nicht nur das Christuskind, sondern nach seinem vorübergehenden Ableben an Karfreitag im Jahr 33 auch die Debatte, ob rund 2000 Jahre später an diesem gesetzlichen Feiertag immer noch ein Verbot von öffentlichen Tanzveranstaltungen gelten soll. Zur Einordnung: In Niedersachsen reicht das Tanzverbot von Gründonnerstag 5 Uhr bis Karsamstag um 24 Uhr. 67 Stunden verordnete Stille, die auch heuer garantiert wieder zu hitzigen Debatten zwischen Gläubigen („Ruhe, bitte!“) und Ungläubigen („God is a DJ!“) führen werden. Spannend ist, was hierzu in einer Erläuterung zum Niedersächsischen Feiertagsrecht zu lesen ist: „Veranstaltung in dem genannten Sinne ist nicht nur ein besonders angekündigtes Event (Party, Ball), sondern bereits die Öffnung/ Bereitstellung einer Veranstaltungsstätte (Gaststätte, Saal, Diskothek, Scheune, Zelt, Platz) zum Zwecke des Tanzens für die Gäste.“ Man kennt das in Hannover: Plötzlich stehen Tische auf der Tanzfläche der Baggi und im Hintergrund läuft Kuschelrock 25. Interessant auch dieser Passus: „Nach den Intentionen des Gesetzes soll durch das Tanzverbot lediglich das (gemeinsame) Tanzen der Gäste verhindert werden. Reine Konzerte, die von den Besuchern nur zum Betrachten/ Anhören der Bühnendarbietung besucht werden, sind davon nicht betroffen. Wenn einzelne Zuschauer spontan auf den Bänken oder zwischen den Reihen tanzen, ist dies feiertagsrechtlich unbedenklich.“

Und jetzt? Blickt man auf das Karfreitagsprogramm in Hannover, finden wir am 18.4. folgende Veranstaltungen, die um ein ausgehfreudiges Publikum werben: Das perfekte Geschenk (Komödie im Neuen Theater), Big Love (Varieté im GOP), Grease (Musical im Theater am Aegi), Via Crucis von Franz List (Konzert in der Herrenhäuser Kirche), House of Rock Band (Blues-Konzert in der Gaststätte Zum Stern), Bhukhurah (Psychedelic Pop in der Nordstadtbraut) und Moonwalker (Kino im Ballettsaal des Opernhauses). Vielleicht mache ich mir mal den Spaß und an diesem Abend eine Rundtour durch die Stadt. Mal schauen, ob sich alle an die Regeln halten und im Überschwang des Gesehenen „einzelne Zuschauer nur spontan auf den Bänken oder zwischen den Reihen tanzen“. In Hamburg und Bremen sieht man das alles übrigens viel lockerer: Hanseaten müssen nur 24 Stunden in sich kehren, von Karfreitag 2 Uhr bis Karsamstag 2 Uhr, Werderaner sogar nur 15 Stunden lang, am Karfreitag von 6 bis 21 Uhr, die Füße stillhalten. Ein echter Wettbewerbsvorteil im hart umkämpften Städtetourismus! In diesem Sinne wünsche ich allen Stillen und Feierbiestern gleichermaßen „Frohstern“!

Viel Spaß beim digitalen Schmökern! Wer weiterhin auf Print schwört, findet die magaScene aktuell an knapp 500 Auslegestellen im Stadtgebiet Hannovers.

Ausblick: Die Mai-Ausgabe der magaScene erscheint am 28. April.

Hier geht es zu unserem digitalen Veranstaltungskalender. Alle Termine für die Stadt und Region Hannover: events.haz.de
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Hannover Geht Aus! Winter 2024
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